Von A wie Augenoptiker, über M wie Mediengestalter, bis Z wie Zimmerer: Die Jobvielfalt im Handwerk ist groß. Am 21. und 22. März fand mitten in Stuttgart die größte Ausbildungsmesse für das Handwerk in Deutschland statt. Auf der elften „Hands Up!“ konnten sich die Besucher auf dem Marktplatz über 130 verschiedene Ausbildungsberufe informieren. Mehr wie 40 Handwerksbetriebe, Innungen und Partner aus Stuttgart und der Region stellten ihre Berufsfelder vor.
Handwerk präsentiert sich auf dem Marktplatz
Ich kann es nur unterstützen, dass es in Stuttgart so ein Event gibt, um mehr junge Leute für eine Ausbildung im Handwerk zu interessieren. Jedes Jahr wird die Messe von der Kreishandwerkerschaft Stuttgart auf dem Marktplatz veranstaltet. Der Einladung zur Eröffnung von deren Kreishandwerksmeister Alexander Kotz bin ich gerne gefolgt.

Nach der offiziellen Eröffnung durch die baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und dem Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper ging es eine Runde über die Messe. Viele Stände boten auch Möglichkeiten, um selbst handwerklich tätig zu werden. Frei nach dem neuen Motto des Handwerks: „Wer gute Dinge macht, kann guter Dinge sein“.
Herausforderungen: Fachkräftemangel und Wirtschaftslage
Das Handwerk bietet vielfältige und zukunftssichere Job- und Ausbildungschancen. In Stuttgart gibt es rund 5600 Handwerksunternehmen mit etwa 2000 Auszubildenden und rund 52 .000 Beschäftigten. Dennoch können viele Stellen noch immer nicht besetzt werden. Positiv für die Landeshauptstadt: Hier ist die Zahl an Azubis im vergangenen Jahr um zwei Prozent gestiegen.
Insgesamt aber machen Fachkräftemangel, die schwache Konjunktur und die Baukrise vielen Handwerksbetrieben zu schaffen. Erst wenige Tage vor der Messe vermeldete der baden-württembergische Handwerkstag (Handwerk BW) eine sinkende Beschäftigtenzahl im zulassungspflichtigen Handwerk um 1,3 Prozent im vergangenen Jahr. Der Umsatz ist um 2,1 Prozent zurückgegangen. Für 2025 wird bei gleichbleibender wirtschaftlicher Lage eine Stagnation des Umsatzes sowie ein weiterer leichter Beschäftigungsrückgang erwartet.
Nicht nur Master, sondern auch Meister
Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und Gesellschaft und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von Baden-Württemberg. Ohne das Handwerk würden z.B. der Bau von Wohnungen und Straßen, unsere Energieversorgung oder viele andere Wirtschaftsbereiche und Dienstleistungen gar nicht funktionieren. Im Alltag ist die Branche einfach unersetzlich: Wenn an Weihnachten die Tür zufällt oder eine Toilette verstopft ist, sind wir alle froh, wenn ein Profi zu Hilfe kommt.
Der Fachkräftemangel ist eine Bremse für Innovation und Fortschritt. Auch deshalb müssen wir mehr junge Menschen für diese Berufe begeistern. Denn wir brauchen beides: Nicht nur Master, sondern auch Meister.
