Auch wenn das seit über einem Jahr geschlossene Bürgerbüro in Degerloch Anfang 2024 mit neuem Personal wieder dauerhaft geöffnet werden soll – in anderen Bezirken, zum Beispiel in Plieningen und Untertürkheim, geht nach wie vor nichts. Bürgerinnen und Bürger müssen auf andere Standorte ausweichen, wo es zu langen Wartezeiten kommt oder Wartende sogar wieder heimgeschickt werden.
Es kann nicht sein, dass man für eine Verwaltungsdienstleistung von wenigen Minuten diesen Aufwand in Kauf nehmen muss. Leider trägt die Situation in Stuttgart dazu bei, dass Menschen Vertrauen in staatliche Institutionen im Allgemeinen verlieren. Obwohl schon im August 2022 eine städtische „Task Force Bürgerbüros“ eingerichtet wurde, ist keine Besserung in Sicht. Laut einem Pressebericht sind 40 Planstellen in den Service-Einrichtungen unbesetzt.
Abgeordnetenbrief an den zuständigen Bürgermeister
Ich habe deshalb Ende August einen Brief an den zuständigen Ordnungsbürgermeister Dr. Clemens Maier geschrieben – auch deshalb, weil sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an mich gewandt haben. Was ich von ihm wissen will, sind Öffnungsperspektiven und Personalplanungen jetzt und in Zukunft. Wäre es möglich, Mitarbeiter auf verschiedene Bürgerbüros zu verteilen, um wenigstens Teilöffnungen anzubieten? Wäre eine Zusammenlegung von Büros ein Garant für eine verlässliche Erreichbarkeit? Soll an der derzeitigen Personalstruktur festgehalten werden? Warum bleiben so viele Stellen unbesetzt und welche Maßnahmen ergreift die Stadt?
Wir dürfen die Menschen nicht länger hinhalten und brauchen verlässlich geöffnete Bürgerbüros in ganz Stuttgart. Parallel muss die Stadtverwaltung vor allem im Bereich Bürgerservice ihre digitalen Angebote ausweiten – mit der digitalen Kfz-Zulassung seit September 2023 ist ein erster Schritt getan.