Ende Januar schlich ein Wildschwein durch Stuttgart-Heslach. Bei einer Tankstelle griff es einen 77-jährigen Passanten an und verletzte ihn durch Bisswunden, ehe es wieder im Wald verschwand. Weil immer häufiger in Deutschland zum Teil ganze Rotten in städtische Wohngebiete vordringen, habe ich eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt.
Ich wollte mehr über die Wildschweinpopulation in Stuttgart, die Bejagung und mögliche Gefährdungen der Bevölkerung wissen.
Immer weniger Abschüsse in Stuttgart
Ein Fazit: Der Wildschweinabschuss in Stuttgart ist 2022 im Vergleich zu 2015 um 91 Prozent zurückgegangen. Wenn man bedenkt, dass sich Wildschweine das ganze Jahre vermehren und nach einer Tragzeit von vier Monaten durchschnittlich sechs Frischlinge zur Welt kommen, dann braucht es dringend einer Strategie, um die Wildschweinpopulation einzudämmen.
Meine Kleine Anfrage hat außerdem ergeben, dass die Stadt Stuttgart den sogenannten „Begehungsschein“ für Jäger preislich erhöht hat. Für die Beantragung sind pro Jahr 400 Euro zu bezahlen. Ein Bonussystem mit Rückvergütung bei entsprechender Jagdstrecke – wie bislang üblich – gibt es jetzt nicht mehr.
Mit der Aussage „jagen, jagen, jagen“ von Landwirtschaftsminister Peter Hauk ist nichts gekonnt, wenn die Bejagung durch die Erhöhung städtischer Gebühren immer unattraktiver gemacht wird. Die Stadt muss eine Wildschweinplage in Stuttgart verhindern. Der Begehungsschein darf nicht teurer gemacht werden.