Die Landeshauptstadt Stuttgart hat neben dem IBM-Areal in Stuttgart-Vaihingen nun auch das Schoettle-Areal in Heslach für eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) für Flüchtlinge in die Prüfung genommen. Vor gut drei Wochen hat mir die Landesregierung noch auf meine Anfrage geantwortet, sie würde keine Prüfung für Nachnutzung oder Zwischennutzung des Schoettle-Areal anstellen. Ich frage mich, woher nun der plötzliche Sinneswandel kommt.
Besser in den Wohnungsbau investieren
Beim Schoettle-Areal handelt es sich um ein weiteres millionenschweres Sanierungsprojekt, das zudem Potential bei der Bekämpfung des Wohnraummangels bietet. Ob am Ende das Land oder die Stadt für den Umbau zu einer LEA zahlt – das Geld dafür kommt aus der Tasche der Steuerzahler und wäre besser in den Wohnungsbau investiert.
Schoettle-Areal bietet wirtschaftliches Potenzial
Auch schürt das Land nun Unsicherheiten bei Investoren und Unternehmen, das kann der Wirtschaft in der Landeshauptstadt langfristig schaden. Wir müssen auch dringend die Bedenken der Anwohner zur Erhaltung des sozialen Friedens, der Sicherheit und der Versorgung mit sozialen Dienstleistungen ernst nehmen.
Das Schoettle-Areal bringt ein erhebliches wirtschaftliches Potential für die Entwicklung des urbanen Raums. Wir brauchen gerade in den Innenstadtbezirken dringend Wohnungen für Fachkräfte in Erziehung, Pflege und Medizin sowie für Studentinnen und Studenten. Die gute Lage am Erwin-Schoettle-Platz, in der Nähe des Marienhospitals und vielen sozialen Einrichtungen, inklusive Stadtbahn-Station, ist optimal für eine entsprechende Nutzung.
Die Stadt sollte sich auch Gedanken über die Einbindung privater Investoren machen, wenn man sich die ohnehin knappen städtischen Ressourcen und die offensichtlich hohen nötigen Investitionen für die Sanierung des Gebäudes anschaut.
Ich spreche mich auch ausdrücklich gegen eine LEA-Nutzung des Eiermann-Campus in Stuttgart-Vaihingen aus, der schon 15 Jahre lang leer steht. Hier hat die Stadt jetzt die Chance, bis zu 2000 Wohnungen und weitere Infrastruktur für Wohnen und Arbeiten zu schaffen.
Als wohnungsbaupolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion fordere ich: Wir müssen in der Landeshauptstadt langfristig denken und alles dafür tun, dass Wohnraum geschaffen wird. Auch Jobs und Wertschöpfung müssen in der Stadt bleiben – mit LEAs lassen sich diese Ziele definitiv nicht erreichen. Gleichzeitig müssen wir irreguläre Migration bekämpfen, um unsere Kommunen zu entlasten.