Der Europapark darf ab 21. Mai im Rahmen eines Modellversuchs wieder öffnen – was aber ist mit dem Cannstatter Wasen in diesem Jahr und den vielen regionalen Volksfesten? Seit über einem Jahr haben die Schausteller und Marktkaufleute keinen Umsatz realisiert, es drohen Betriebsschließungen. Nach Auskunft von Mark Roschmann, Vorsitzender des Schaustellerverbands Südwest Stuttgart, haben in den letzten Monaten bereits 140 Mitgliedsbetriebe aufgegeben.
Friedrich Haag, der als neuer Stuttgarter FDP-Abgeordneter in den Landtag eingezogen ist, sieht dringend Handlungsbedarf: „Es kann nicht sein, dass die corona-konformen Konzepte der Schausteller für Pop-up-Volksfeste in den Städten oder Veranstaltungen mit Zugangskontrollen bislang von der Landesregierung ignoriert wurden.“ Die Branche brauche Perspektiven, und zwar in diesem Jahr. Sonst drohen nicht nur Insolvenzen, sondern auch der Verlust von Kulturgut – denn Veranstaltungen wie der Cannstatter Wasen prägen das Image von Baden-Württemberg und sind ein Wirtschaftsfaktor für viele Gewerke, Hotellerie, Handel und Tourismus.
Friedrich Haag hat deshalb eine „Kleine Anfrage“ an die Landesregierung gestellt. Der FDP-Politiker will u.a. wissen, welche kurzfristige Perspektive die Landesregierung für die Durchführung von Traditionsmärkten und Volksfesten sieht und ob es Pläne gibt, für eine 3G-Besucherregelung für große Volksfeste: Einlass nur für Geimpfte, Genesene und Getestete.
„Es muss sich was bewegen“, sagt Friedrich Haag. Die Schausteller und Marktkaufleute in Baden-Württemberg sind wie die Veranstaltungs- und Kulturbranche besonders stark von den Corona-Maßnahmen betroffen. Sie brauchen nun Planungssicherheit und ein klares Signal der Hoffnung.