Die Schlinge zieht sich für Innenminister Thomas Strobl immer weiter zu. Aktuelle Zahlen zu den Überstunden bei der Polizei Stuttgart, die ich durch eine Kleine Anfrage (Drucksache 17/6696) erfuhr, bestätigen noch einmal mehr meine Vermutung: Es fehlen Polizistinnen und Polizisten! Und ausbaden müssen es die vorhandenen Belegschaften in den Revieren, aber auch bei der Kripo und der Einsatzhundertschaft durch viele zusätzliche Überstunden.
Diese in den letzten Jahren enorm angestiegen. Alleine 2023 waren es in Summe 120.000. Vor vier Jahren dagegen sind noch 77.0000 Stunden an Mehrarbeit erfasst worden.
Wegen der Zuständigkeit für den Neckarpark und den Wasen sticht das Revier 6 (Martin-Luther-Straße) heraus. 2023 kamen die 132 Polizistinnen und Polizisten dort auf 15.200 Überstunden. Auf dem Revier sind zudem 32 Planstellen nicht besetzt.
Polizisten im Einsatz dürfen nicht schlechte Personalpolitik ausbaden
Die Alarmglocken müssen auch bei der extrem hohen und vom Minister verschwiegenen Überstundenzahl in der Einsatzhundertschaft läuten. Der Verdacht liegt nahe, dass diese Kräfte nach einer zusätzlichen Stundenbelastung bei der Fußball-Europameisterschaft für den Rest des Jahres in den wohlverdienten Überstundenausgleich und Urlaub gehen.
Es ist für mich ein sehr schlechter Führungsstil, wenn man fehlende Stellen damit ausgleicht, den Polizistinnen und Polizisten einen Berg von Überstunden draufzuladen. Sie dürfen nicht die Leidtragenden der miserablen Personalpolitik dieses Skandalministers werden.
Die Stuttgarter Zeitung/Nachrichten haben das Thema aufgegriffen.