Die Markthalle ist ein ganz besonderes Einkaufsparadies in der Landeshauptstadt. Manche sprechen von „Stuttgarts größtem Feinkostgeschäft“. Aber auch für Besucher und internationale Touristen ist das historische Gebäude mit seinen Marktständen und der Gastronomie ein Höhepunkt in der Innenstadt.
Allerdings leiden die Händler unter sinkender Kundenfrequenz und teils hohen Umsatzverlusten. Einige von ihnen haben sich deshalb an mich gewandt und mir ihre Probleme geschildert. Bei einem Gespräch und Rundgang vor Ort konnten wir uns austauschen und Maßnahmen definieren, die schnell helfen könnten.
Kunden wollen Einkäufe direkt in ihren Pkw laden
Die größte aktuelle Sorge ist der geplante Abbau der letzten Park- und Halteflächen direkt an der Markthalle. Schon der Verlust der Parkplätze am Karlsplatz, wo unpraktische und unsinnige Sitzmöbel platziert wurden, macht den Händlern zu schaffen.
Es gibt viele Stammkunden, darunter Familien und ältere Menschen, die ihre Großeinkäufe in der Markthalle in das eigene Auto laden wollen. Wir sprechen hier nur von einem kurzen Halt. Wer diese direkte und bequeme Erreichbarkeit mit dem Pkw unmöglich machen will, sorgt dafür, dass bald niemand mehr kommt und die Markthalle stirbt.
Weg mit den grünen Verkehrsexperimenten
Ich habe den Händlern meine Hilfe zugesichert – als Landtagsabgeordneter und neuer Stadtrat. Alle vorhandenen oberirdischen Park- und Halteflächen an der Markthalle müssen erhalten bleiben, auch die Parkplätze in der Dorotheenstraße soll die Stadt wieder einrichten. Schluss mit den grünen Verkehrsexperimenten in der Innenstadt! Wir brauchen Parkplätze bei der Markthalle. Denn größere Einkäufe will niemand durch die halbe Stadt tragen oder mit dem Bus nach Hause bringen.
Im Austausch mit den Händlern ging es auch um weitere Beeinträchtigungen, für die es Lösungen benötigt, damit wieder mehr Kunden zum Einkaufen kommen. So hat in den vergangenen Jahren die Zahl der Großveranstaltungen und Demonstrationen in der Innenstadt mit Sperrungen stark zugenommen. Viele „Demos“ verlaufen gerade am umsatzstarken Samstag an der Markthalle entlang. Immer wieder blockieren dann Polizeifahrzeuge die Parkzone und Stammkunden meiden einen Besuch.
Für mich gehört deshalb die Planung und Streckenführung von Demonstrationen in der City auf den Prüfstand. Denn davon betroffen sind alle Händler und Gastronomen in dem Gebiet.
Attraktivität und Händlervielfalt erhalten
Wir müssen der Markthalle und den Händlern eine Perspektive geben. Salvatore Mezzapelle, der zwei Stände in der Halle betreibt, würde wie Kollegen sogar sein Angebot ausbauen und in das Geschäft investieren – unter den aktuellen Umständen sei dies jedoch nicht möglich. Umso schneller muss die Stadtverwaltung mit den Händlern sprechen. Schließlich sind sie auch Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler.
Warum kommt es zum Abbau der Parkplätze? Der Gemeinderat Stuttgart hat im Jahr 2017 mit knapper Mehrheit das „Konzept Lebenswerte Innenstadt – Flanieren statt Parken“ verabschiedet. Es sieht vor, alle oberirdischen öffentlichen Parkplätze innerhalb des Cityrings (rund 350) vollständig zurückzubauen. Darunter fallen auch die Park- und Haltebereiche an der Markthalle.
Über meinen Vor-Ort-Termin hat Regio-TV Stuttgart einen Beitrag erstellt.
Inzwischen ist das Thema auch im Gemeinderat Stuttgart angekommen. Wir von der FDP haben gemeinsam mit der CDU und den Freien Wählern einen Antrag für den Erhalt der Parkplätze gestellt. OB Frank Nopper schlug Ende September vor, die Parkplätze zumindest bis Fertigstellung des neuen Breuninger-Parkhauses nicht zu entfernen. Die Stuttgarter Zeitung hat hier dazu berichtet.