Den Veranstaltungsort hat die FDP Hohenlohe optimal ausgewählt: An der EDI-Tankstelle Ö-Center in Öhringen können Kunden schon seit einiger Zeit sogenannten „Blue Diesel“ zapfen. Er setzt sich aus 67% Dieselkraftstoff und bis zu 33% aus regenerativem, paraffinischen Diesel sowie Biodiesel zusammen. Beide Komponenten werden aus Altspeisefett hergestellt. In der Tankstelle befindet sich eine Sammelstelle – Kunden können hier altes Fett aus dem Haushalt abgeben.
Beimischungen von klimaneutral erzeugten E-Fuels, die aktuelle Zulassung von Reinkraftstoffen aus Rest- und Abfallstoffen sowie Klimaschutz im Verkehrssektor waren nur drei der Themen, die ich mit meinem Fraktionskollegen Stephen Brauer MdL und Jörg Ernstberger, dem Geschäftsführer von Südwestmetall/Heilbronn-Region Franken, am 4. April 2023 an der Öhringer Tankstelle erörterte.
Der Ländliche Raum braucht Verbrenner-Pkw
Das Diskussionsthema der FDP Hohenlohe lautete: „Warum brauchen wir E-Fuels und den Verbrenner?“ Gekommen waren zahlreiche Interessierte, die im ländlichen Raum auf ihren Pkw angewiesen sind und keine teuren, neuen Elektro-Autos kaufen wollen. Es wurde berichtet, dass der Ausbau von Ladestationen in der Region laufe, aber nicht in einer so großen Zahl wie in Metropolen. Nach Ausführungen meinerseits entwickelte sich dann eine qualifizierte Gesprächsrunde mit dem Publikum.
Drei wichtige Aussagen, die ich in Öhringen kundtat:
„Es wird nicht leichter, Klimaschutzziele zu erreichen, wenn wir uns auf einzelne Technologien fokussieren und andere verbieten. Für die Abermillionen Autos, die schon im Verkehr sind, aber auch für die Zukunft braucht es eine Antwort. Und diese lautet synthetische Kraftstoffe.“
„Wir wissen nicht, wie die Situation in zehn Jahren sein wird. Werden die Rohstoffe überhaupt weltweit zur Verfügung stehen, um jedes Auto mit einem fossilen Verbrennungsmotor durch einen batterieelektrischen Antrieb zu ersetzen? Warum also sollten wir etwas verbieten, das klimaneutrale Mobilität ermöglicht?“
„Wir müssen mit dem Märchen aufräumen, die E-Mobilität ginge mit 0 Gramm CO₂ einher. Derzeit werden Braunkohlekraftwerke hochgefahren, da ist eine Kilowattstunde bei rund 1.000 g CO₂. Was nützt es dem Klima, wenn ein Auto keinen Auspuff hat, aber der Braunkohlestrom, wenn er zum Einsatz kommt, für einen Ausstoß von mindestens 250 g CO₂ je Kilometer sorgt.“
Mit Technologieoffenheit Arbeitsplätze sichern
Jörg Ernstberger, der Kfz-Zulieferer vertritt, ging auf die Region Heilbronn-Franken ein. Sie sei maßgeblich durch die Verbrennertechnologie geprägt und könne hier eine hervorragende Expertise bei Technologie und insbesondere den Fach- und Arbeitskräften vorweisen. „Die Technologieoffenheit kann im besten Fall Klimaneutralität herstellen sowie Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region sichern.“
Vielen Dank an den FDP-Kreisvorsitzenden Michael Schenk für die perfekte Organisation der Veranstaltung sowie an EDI-Geschäftsführer Roland Weissert für die Bereitstellung des Raumes.