„Bauen in der Krise“: Zu diesem Thema hat mich der baden-württembergische Landesverband des Wirtschaftsrats der CDU e.V. als Gastredner nach Stuttgart-Zuffenhausen eingeladen. Dort befindet sich die Niederlassung des Familien-Bauunternehmens Wolff & Müller GmbH & Co. KG. In der Landesfachkommission Immobilien- und Baupolitik kommen regelmäßig Vertreter der Bauwirtschaft zusammen, um aktuelle Herausforderungen und Themen und Herausforderungen der Branche zu besprechen.
Aus den Diskussionsrunden, an denen Bauunternehmer, Finanzierer und Projektentwickler teilnehmen, entwickelt der Verband regelmäßig Impuls- und Positionspapiere mit Vorschlägen zur Verbesserung der Situation in der Baubranche.
Baubranche hat sich noch nicht erholt
Der Bausektor hat es noch nicht aus der Krise herausgeschafft. Planer, Finanzierer und Bauherren von (Neu-)Bauprojekten leiden unter Bauverzögerungen und Materialknappheit, während sich Vermarktungs- und Verhandlungsphasen von Immobilien in die Länge ziehen. Vor Ort waren wir uns einig: Die Branche hat die Talsohle noch nicht erreicht. Baukredite sind trotz Zinssenkungen weiterhin teuer. Verkäufer, Käufer und Finanzierer kommen unter diesen erschwerten Bedingungen oft nicht zusammen.
Forderungen der Bauunternehmer
In meinem Vortrag machte ich deutlich: Es braucht klare politische Rahmenbedingungen, die Investitionen fördern und die Umsetzung von Bauvorhaben erleichtern und beschleunigen. Langfristige Planungssicherheit, schnellere Entscheidungen in Baubehörden und wirksamer Bürokratieabbau standen ebenfalls im Fokus. Die Belange privater Eigentümer müssen in politischen Entscheidungen stärker berücksichtigt werden, denn sie machen einen Großteil des Wohnungsbaus in Baden-Württemberg aus. Es wird Zeit, dass wir die private Eigentümerquote in Baden-Württemberg wieder steigern.
Herausforderung Bürokratieabbau
In der anschließenden Diskussionsrunde mit den Teilnehmern wurden wichtige Anliegen der Branche deutlich. Ein zentrales Thema war die Frage, warum der Bürokratieabbau, insbesondere im Bausektor, so schleppend vorangeht. Meiner Ansicht nach liegt es daran, dass es oft an politischem Willen und Mut zu Entscheidungen mangelt.
Von uns als Politikern ist jetzt mehr denn je Verantwortungsbewusstsein gefragt. Statt endloser Diskussionsrunden ohne Ergebnis sind klare Entscheidungen gefordert. Dazu gehört auch eine gewisse Risikobereitschaft. Als Ergebnis des Landesfachausschusses wurde auf Ende des Jahres ein Positionspapier mit dem Titel „Bauen in der Krise“ angekündigt, mit der Aussicht, das Thema Bauen auch 2025 weiter zu verfolgen.