Wie passiert eigentlich in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung? Was wird dort hergestellt? Das wollte ich herausfinden. Mein Wahlkreis-Besuch im Behindertenzentrum (bhz) im Stadtteil Stuttgart-Fasanenhof hat mir eindrucksvoll gezeigt, wie gut die Menschen hier in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt integriert und wertgeschätzt werden. Dabei helfen soll unter anderem eine fest angelegte Tagesstruktur, wie mir Vorstandsassistentin Sabine Jörger berichtet hat.
Im Fasanenhof werden zum Beispiel Querträger für Daimler oder Bauteile für Thyssenkrupp hergestellt. Aber auch regionale mittelständische Unternehmen buchen die Werkstatt immer wieder für Kooperationen bzw. Fertigungsaufträge
Beschäftigung im bhz dauerhaft sichern
Was ich beim Rundgang erfuhr: auch im Arbeitsbereich des bhz machen sich aktuell schon die Auswirkungen der „E-Only“-Strategie von Daimler bemerkbar: Die Fertigungstiefe ist viel geringer und die Auftragslage lang nicht mehr so hoch wie früher. Die dauerhafte Sicherstellung eines ausreichenden Angebots an Beschäftigung stellt Einrichtungen wie das bhz – zusätzlich zur Pandemie – vor Herausforderungen.
50 Jahre bhz in Stuttgart
Das Jahr 2022 ist für das bhz ein besonderes: Es feiert sein 50-jähriges Bestehen. Was 1972 in Stuttgart-Vaihingen mit einer angemieteten Werkstatt und acht Menschen begann, ist heute ein Sozialunternehmen mit über 15 Standorten und Beschäftigungs-, Wohn- und Sozialangeboten für mehr wie 500 Frauen und Männer mit Behinderung.
Neben den Industrieaufträgen stellt das bhz übrigens eigene Produkte wie Kaffee, Seife oder Geschenk-Artikel her. Die Menschen vor Ort freuen sich, wenn Besucherinnen und Besucher mal in deren Verkauf vorbeischauen und natürlich etwas einkaufen. Mehr über die Waren HIER