Es war eine nette Runde im Restaurant Alte Hofkammer in Stuttgart-Zuffenhausen. Gekommen waren Gastronomen aus Stuttgart, Bezirksvorsteherin Susanne Korge (Stammheim) und Gabriele Heise, stellvertretende Landesvorsitzende, FDP-Regionalrätin und seit Kurzem die Vorsitzende der neu formierten FDP-Stadtgruppe Stammheim-Zuffenhausen.
Wir wurden von Gastgeber Stephan Wichmann begrüßt. Er führt mit seiner Familie das bürgerliche Restaurant mit Hotel. So offen und freundlich der Dialog, so ärgerlich der Anlass: Wir sprachen über die aktuelle Lage der inhabergeführten Gastronomiebetriebe.
Alle Unternehmer am Tisch sind von den Corona-Maßnahmen betroffen und psychisch schon seit Monaten stark belastet. Es geht um ihre Existenz, um ihre Zukunft. Die Teilnehmer beklagten die ständig neuen, sehr kurzfristigen Vorgaben. Die schwammigen Aussagen der Landesregierung vor 14 Tagen – erst 2G+, dann wieder 2G – sei der Gipfel gewesen.
Rückmeldeverfahren Corona-Soforthilfe so nicht praktikabel
Schlecht laufe auch die Bearbeitung der Corona-Hilfen. Die Bescheide und Gelder kämen viel zu spät. In der Gastro-Branche, so erfuhr ich, gebe es aktuell keine Planungssicherheit. Das habe Auswirkungen auf Personal, Einkauf und letztendlich auch auf Öffnungszeiten, Gästefrequenz und Umsätze. Ein Teufelskreis.
Dieser Tage blicken die Restaurantbetreiber zudem fassungslos auf das Rückmeldeverfahren zur Corona-Soforthilfe von Frühjahr 2020. Obwohl wir uns in der vierten Pandemiewelle befinden, fordert das Land die Unternehmen auf, die Hilfen abzurechnen und ggf. zurückzubezahlen. Andere Länder verfahren hier anders, wenn es um die Zeiträume zur Berechnung des Liquiditätsengpass geht.
Deshalb hat die FDP/DVP-Fraktion gemeinsam mit der SPD jetzt einen Antrag dazu gestellt. Wir wollen das Verfahren im Sinne der Unternehmer neu aufstellen. Gabriele Heise und ich sicherten den Stuttgarter Gastronomen unsere weitere Unterstützung zu.
Der inhabergeführte Mittelstand darf nicht an Corona zu Grunde gehen.
Tipp: Über die Diskussion berichteten die Stuttgarter Nachrichten und die Cannstatter Zeitung. Bericht HIER