Das reichhaltige Buffet an diesem Montagabend lässt es zunächst nicht vermuten, aber die letzten Jahre und Monate haben die Gastronomie-Branche auch in Stuttgart und Baden-Württemberg hart getroffen. Erst massive Umsatzeinbußen durch die Pandemie. Kaum war das Geschäft dann wieder angelaufen, folgte der Schock in Form von rapide gestiegenen Heiz- und Stromkosten. Hinzu kommt weiterhin der Mangel an Fach- und Ausbildungskräften, der sich wie ein Kaugummi durch die Betriebe der Branche zieht.
Gastro braucht jetzt Unterstützung!
Beim diesjährigen Neujahrsempfang der Kreisstelle Stuttgart des Hotel- und Gaststättenverbandes Baden-Württemberg (DEHOGA) konnte ich mit Gastronomen und Hoteliers direkt ins Gespräch kommen und über ihre tagtäglichen Herausforderungen sprechen. Der Konsens ist klar: Die Branche wartet mehr denn je auf klare Zusagen aus dem grün geführten Wirtschaftsministerium. Die Gastronomen brauchen endlich verlässliche und bezahlbare Energie und damit Planungssicherheit!
Insolvenzen wie bei Rilling Sekt verhindern
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich gestern besonders die Anwesenheit eines Unternehmens beobachtet: Meine Hochachtung gilt den Mitarbeitern von Rilling Sekt, die trotz vor kurzem bekannt gewordener Insolvenz beim Empfang Sekt ausgeschenkt haben. Es macht mich sehr traurig, dass die Familiensektkellerei aus Bad Cannstatt nach 135 Jahren Tradition ihr Geschäft aufgeben musste.
Gastro bedeutet auch Lebensqualität
Trotzdem müssen wir jetzt in die Zukunft blicken: Wenn wir nicht wollen, dass noch mehr Hotels und Restaurants wegen immenser Kostensteigerungen schließen, müssen wir jetzt für Entlastungen sorgen. Denn spätestens seit der Pandemie ist uns allen klargeworden: Wenn die Gastronomie kaputt geht, gehen nicht nur Existenzen und Jobs, sondern auch ein Stück Lebensqualität verloren.