Die JVA in Stuttgart-Stammheim ist allein durch ihre RAF-Historie vielen ein Begriff. Doch was spielt sich heute hinter den Mauern einer Strafvollzugsanstalt ab? Wie sieht der Alltag der Gefangenen und Beamten vor Ort aus? Als einziger liberaler Abgeordneter für Stuttgart war es mir ein Anliegen, meine Fraktionskollegin und die Strafvollzugsbeauftragte der FDP-/DVP-Fraktion, Julia Goll, bei ihrem Besuch in der Justizvollzugsanstalt zu begleiten und mir ein Bild von der Situation vor Ort zu machen.
Sanierung soll mehr Platz schaffen
In der JVA Stammheim sind aktuell rund 700 Gefangene untergebracht, bei einem Großteil handelt es sich um Gefangene in Untersuchungshaft. Bis 2023 soll das denkmalgeschützte Hochhaus (Bau 1) saniert werden, dann wird Platz für knapp 1000 Gefangene sein. Bei unserem insgesamt vierstündigen Besuch gab uns Anstaltsleiter Matthias Nagel einen ausführlichen Einblick in die verschiedenen Abteilungen: Unter anderem durften wir exklusiv in die Räume mit besonders gesicherten Haftbedingungen (BGH), die Therapieräume oder die speziell gesicherte Abteilung für besonders kritische Straftäter hineinschauen. Auch ein Gespräch mit der Gefangenenvertretung stand auf dem Plan.
Auf einen Gemüseeintopf in der JVA
Auch in der Strafvollzugsanstalt hinterlässt Corona seine Spuren: Pandemiebedingt sind Besuche und Freizeitangebote für Gefangene aktuell eingeschränkt. Seit 2020 sind aber Videotelefonate über Skype möglich. Zum Abschluss wurden wir noch zum Mittagessen in der Kantine eingeladen. Fun Fact: In Stammheim bekommen die Bediensteten das gleiche Essen wie die Gefangenen, bei unserem Besuch gab es Gemüseeintopf.
Foto: Julia Goll MdL, Anstaltsleiter Matthias Nagel, Friedrich Haag MdL (v.r.n.l.)