Vom Landtag ins Klassenzimmer
Was ist eigentlich der Job eines Landtagsabgeordneten? Gehen Sie auch mal zu McDonald‘s? Haben Sie schon mal Frau Merkel getroffen? Fallen im Landtag auch mal Kraftausdrücke? Wie stehen Sie zur Polizei? Was halten Sie vom Ukraine-Krieg? Ein rundum vielfältiger Fragenkatalog erwartete mich am vergangenen Freitag in der Rosensteinschule in Stuttgart Nord. Eine knappe Stunde lang konnten mich die Schülerinnen und Schüler der Vorbereitungsklasse mit ihren Fragen löchern.
Projekt „Hallo Demokratie“ soll Zugang zu Politik schaffen
Die Schülerinnen und Schüler sind zugewandert und gerade dabei, Deutsch zu lernen. Im Rahmen des Projekts „Hallo Demokratie!“ der Stadt Stuttgart soll den Kindern über den Sprachunterricht hinaus der Zugang zu unserer Demokratie und Gesellschaft erleichtert werden. Bis 2017 hat politische Bildung für Vorbereitungsklassen so gut wie nicht stattgefunden. Besonders Kinder mit Fluchthintergrund haben aber einen deutlich schwereren Zugang zu Kultur oder Ehrenamt.
Daher sind solche Projekte ein wichtiger Baustein für die Integration von jungen Geflüchteten – insbesondere, da mit steigenden Flüchtlingszahlen aus der Ukraine viele weiter Kinder nach Stuttgart kommen werden. Wir als Land müssen den Kommunen jetzt die Mittel an die Hand geben, damit diese mit dem Flüchtlingsstrom nicht überfordert werden.
Vorbereitungsklassen als erster Schritt zur Integration
Rund 97 Prozent der Schülerinnen und Schüler an der Rosensteinschule haben einen Migrationshintergrund. In insgesamt drei internationalen Vorbereitungsklassen werden geflüchtete Kinder individuell im Fach Deutsch unterstützt. Zwei Vorbereitungsklassen sind der Werkrealschule, eine der Grundschule zugeordnet. Je nach Lernfortschritt werden sie dann Schritt für Schritt in die Regelklassen integriert.
„Hallo Demokratie“ ist ein Bildungsprojekt mit einem breiten Kooperationsnetzwerk. Es läuft seit 2018 in der Landeshauptstadt.