Nicht nur in großen Städten machen sich Autofahrerinnen und Autofahrer Sorgen, wie sie in Zukunft ihre Fortbewegung und zu welchem Preis organisieren müssen. Bei einer Diskussionsrunde des FDP-Ortsverbands Metzingen (Landkreis Reutlingen) hörte ich ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Elektromobilität. Im ländlichen Raum sind Menschen besonders auf ihren Wagen angewiesen. Wenn auch hier die Ladeinfrastruktur nur schleppend ausgebaut werde, seien E-Autos keine Alternative.
Weil Metzingen über eine der ganz wenigen Wasserstoff-Tankstellen im Land verfügt und sich am regionalen Wasserstoffprojekt „HyNATuRE“ beteiligt, referierte ich auch über Brennstoffzellentechnologie. Bei den Pkw-Antrieben ist die Entwicklung hier erst am Anfang. Das bietet deshalb unserer heimischen Autoindustrie, Zulieferern und Forschungseinrichtungen Chancen. Wir Freien Demokraten setzen uns für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg ein.
Das Motto des Abends lautete „Wie schaffen wir klimafreundliche Mobilität?“ Den Gästen erklärte ich, was synthetische Kraftstoffe hierfür schnell und nachhaltig leisten könnten, wenn denn Erzeugung und flächendeckender Einsatz vorankommen. Nachhaltigkeit fängt für mich dort an, wo Vorhandenes sinnvoll weitergenutzt wird – mit E-Fuels für die Bestandsflotte der Benzin- und Diesel-Pkw würde dies gelingen!
Wie ich die Klimasituation im Verkehr im Jahr 2030 sehe – das wollte eine Besucherin der Veranstaltung von mir wissen. Meine Antwort: Wenn wir uns weiterhin synthetischen Kraftstoffen verschließen, nicht alle klimafreundlichen Antriebsarten ins Rennen schicken, nicht beginnen, endlich unserer Verkehrsinfrastruktur auf Straße und Schiene zukunftsfit zu machen, dann bin ich sehr skeptisch beim Erreichen der Klimaziele.
An dieser Stelle musste ich das Thema Umweltfreundlichkeit bei E-Autos ansprechen: Derzeit kommt der Strom bei uns u.a. aus Gas- und Kohlekraftwerken und beim Recycling-Prozess der Fahrzeuge entsteht ebenfalls CO2. Diese Aspekte müssen stets in die Effizienzbetrachtung einfließen.
Mir war wichtig, den Gästen aufzuzeigen, dass im Verkehrssektor viele Wege zum Ziel führen. Deshalb muss auch Entwicklung und Einsatz von HVO (Biodiesel) forciert werden – dieser Kraftstoff kann aus Schlachtabfällen oder Fritteusenfett gewonnen werden.
Wir brauchen Alternativen, um nicht wieder in Abhängigkeiten zu geraten, wie es bislang im Energiesektor der Fall war. Wer nur auf E-Mobilität setzt riskiert Abhängigkeiten von China: Von dort kommen wesentliche Komponenten eines Batterieautos, und parallel treibt das Land die Verbrennerentwicklung weiter. Wenn wir nicht aufpassen, gibt es im Weltmarkt bald nur noch Benziner und Diesel aus Fernost, weil die Technologie bei europäischen Herstellern nicht mehr angesagt ist.
OV Metzingen der FDP sehr aktiv
Rund 30 Gäste kamen in das Kulturforum Metzingen, in dem der Ortsverband immer wieder zu Themenabenden einlädt. Mein Dank für die Einladung geht an Daniel Fischer, den neuen Ortsverbandsvorsitzenden, sowie die Beisitzer Peter Reiff und Hans-Joachim Bernardi, die alles vorbereitet hatten.
Mit dabei waren auch mein Fraktionskollege Rudi Fischer MdL, Christoph Weiblen und Jan Hocke (Kreisvorsitzender und Stellvertreter FDP Reutlingen) sowie die FDP-Gemeinderäte Isabel Aurenz, Isabelle Wohlauf und Bernhard Mohr.