Pressemitteilung vom 29. Oktober 2021:
Zum heutigen bundesweiten Aktionstag der IG Metall und der Kundgebung im Stuttgarter Stadtgarten unter dem Motto „FairWandel – sozial, ökologisch, demokratisch“ meint der Stuttgarter Landtagsabgeordnete Friedrich Haag, Mitglied im Verkehrsausschuss:
Wenn Roman Zitzelsberger, der IG-Metall-Bezirksleiter für Ba-Wü, eine klimagerechte Industrie und gute, sichere Arbeitsplätze in einem Satz einfordert, sollte er zuallererst den über 220.000 Beschäftigten in der Automobilbranche des Landes sagen, welch harte Einschnitte auf sie zukommen, sollte das Ende des Verbrennungsmotors wirklich besiegelt werden.
Mindestens jede zehnte Stelle in der Automobilbranche wird wegfallen, am Daimler-Stammsitz Untertürkheim sind es nach Betriebsratsangaben 21% bis 2025. Wenn wir auf ganz Deutschland schauen, hängen 2 Mio. Arbeitsplätze an der Branche, viele Regionen und Familien leben davon. Ich fürchte, dass unter den Slogans „Transformation“ und „E-Mobilität“ Produktion, Jobs und das Know-how unserer Ingenieure ganz in andere Länder mit mehr Technologieoffenheit und weniger ideologiegetriebenen Klimaschutzauflagen abwandern.
Mich wundert es sehr, wie arglos die IG-Metall im Land auf den ideologisierten und scheinbar alternativlosen Klimarettungszug aufspringt und das Kerninteresse ihrer Mitglieder in der Schlüsselbranche Automobil – Arbeitsplatzsicherheit – vernachlässigt. Hier kann es doch nur heißen: Für die Klimaziele alle technischen Möglichkeiten nutzen anstatt einzelne Bereiche einschränken. Technologieoffenheit inklusive E-Fuels statt Electric only.
Warum meldet sich die IG-Metall dazu nicht stärker zu Wort? Sie müsste ihren Mitgliedern heute zum „FairWandel“ sagen, dass mit synthetischen Kraftstoffen beides gelingen kann: Klimaschutz und Erhalt von Jobs. Ich frage mich ernsthaft, welche Interessen die IG Metall überhaupt noch vertritt?“