An der Universität Stuttgart-Hohenheim gibt es rund 9000 Studierende und 2000 Mitarbeitende. Insgesamt stehen auf dem Campus ca. 1700 Parkplätze zur Verfügung, die auch dringend benötigt werden. Viele der Studierenden pendeln von ihren Wohnorten aus ganz Baden-Württemberg zur Uni, und die ÖPNV-Anbindung der Uni lässt zu wünschen übrig.
Studierende mit Auto müssen zahlen
Seit November 2020 werden sie zur Kasse gebeten, wenn sie ihren Pkw auf dem Campus parken wollen. Baden-Württemberg hat 2018 beschlossen, alle Uni-Stellplätze im Land gebührenpflichtig zu bewirtschaften. In Hohenheim fallen für den Akademikernachwuchs jetzt zwei Euro pro Tag an. Wer eine Bezahlkarte nutzt, berappt dafür pro Monat zusätzlich einen Euro. Die Folge: Je nach Parkdauer wird das monatliche Studi-Budget mit weiteren 40-60 Euro belastet. Außerdem weichen immer mehr auf die nahen Wohngebiete in Birkach und Plieningen aus – sehr zum Mißfallen der Anlieger, Geschäfte und Arztpraxen. Jetzt gibt es hier Parkdruck.
Rundgang mit FDP-Bezirksbeiräten und Studierenden
Ich wollte mehr über das Problem an der Uni, die in meinem Wahlkreis liegt, erfahren. Aus diesem Grund habe ich einen Vorort-Termin initiiert. Begleitet wurde ich von den FDP-Bezirksbeiräten Brigitta Haak und Dr. Thilo Reith sowie Tobias Burk, stellv. Stadtgruppenvorsitzender und Student an der Uni. Meine Parteikollegen befassen sich schon länger mit Lösungen für die Parkmisere. Tobias Burk brachte außerdem drei Kommilitonen mit, die sich in Uni-Gremien engagieren und ihre Sicht der Dinge schilderten.
Tägliche Kontrolle, ob Parkgebühr bezahlt wird
Sie meinten, vor Einführung des Parkraummanagements durch das Land war es für alle Beteiligten besser. Die jungen Leute haben Verständnis für den Unmut der Anwohner und beklagen zugleich, dass die Uni mit Bus und U-Bahn unzureichend erschlossen ist. Sehr ärgerlich, so ein Student: Die entgeltpflichten Stellplätze werden täglich kontrolliert und schon nach minimaler Überschreitung der Parkzeit wird eine Strafzahlung von 40 Euro fällig. Wer binnen einer Woche zahlt, kann auf 15 Euro reduzieren.
Landesregierung gegen Individualverkehr
Ich finde es nicht gut, wenn Studierende unnötig finanziell belastet werden, wo rund um das Studium schon genügend Kosten anfallen. Mit dem Parkraummanagement an Hochschulen verfolgt die Landesregierung für mich das gleiche Ziel wie Anwohnerparken oder hohe Parkgebühren in den Innenstädten: Wo immer es geht, will sie den motorisierten Individualverkehr erschweren und weiter einschränken.
Anwohner dürfen nicht benachteiligt werden
Zum Vorschlag, Anwohnerparkzonen im Uni-Umfeld auszuweisen: Es kann doch nicht sein, dass Anlieger jetzt zur Kasse gebeten werden, nur weil das Land auf dem Campus eine schlechte Parklösung für Studierende eingeführt hat. So kommen wir von einem Mangel zum nächsten. Das Parkproblem muss allein vom Land auf dem Unigelände gelöst werden!
Ich habe eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Ich will wissen, was Einrichtung und Betrieb des Parkraummanagements den Steuerzahler kosten, welche Einnahmen das Land erzielt und wie die Stellplätze unter der Woche ausgelastet sind. Das ganze Dokument finden Sie HIER.
Foto oben (v.l.n.r.): Friedrich Haag MdL mit den Plieninger FDP-Vertretern Julian Gölz, Tobias Burk sowie Bezirksbeiräte Dr. Thilo Reith und Brigitta Haak. Rechts drei Studierende der Uni Hohenheim