Wer die 112 anruft, hofft auf schnelle Hilfe durch den Rettungsdienst oder den Notarzt. In Stuttgart allerdings gibt es vermehrt Engpässe, die nur ausgeglichen werden können, weil Rettungsdienste aus Nachbarkreisen oder die Werkambulanzen von Daimler und Bosch einspringen.
Wenn der Rettungswagen aus Fellbach oder Filderstadt kommt
Ich habe deshalb eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Die Situation im Rettungsdienst in Stuttgart stellt sich demnach so dar: 7,5% aller Stuttgarter Notarzt-Einsätze werden von Notärzten aus den Nachbarkreisen übernommen. Bei den Rettungswagen-Einsätzen sind es 5,7%, die von den beiden Werkambulanzen Bosch und Daimler sowie vom Rettungsdienst umliegender Kreise gefahren werden. Das kann nicht sein. Wir brauchen in der Landeshauptstadt mehr Rettungsmittel und mehr Personal.
Durch die weite Anfahrt aus den Nachbarkreisen bleibt oftmals wichtige Zeit zur Versorgung der Patienten auf der Strecke. Dies zeigt sich auch darin, dass die vom Innenministerium mehr als großzügig interpretierte Hilfsfrist in Stuttgart nach wie vor regelmäßig nicht eingehalten wird – trotz der Einbindung der Werksambulanzen. Diesen Zustand muss Innenminister Thomas Strobl sofort abstellen und sich darum kümmern, dass die Menschen in Stuttgart optimal und zeitnah im Notfall versorgt werden können.
Lücke in den Neckarvororten Hedelfingen und Wangen
Gerade in den Bereichen Hedelfingen/Wangen müssen zwingend weitere Rettungsmittel stationiert werden. Denn alleine die Daimler-Werkambulanz in Hedelfingen übernahm im letzten Jahr 1041 Einsätze. Die Stuttgarter Nachrichten haben ausführlich über meine Anfrage und die aktuelle Lage im Stuttgarter Rettungsdienst berichtet. Den Artikel finden Sie hier: https://bit.ly/3ELdSXZ
(Foto: Friedrich Haag bei einem Besuch in der DRK-Rettungswache, Sommer 2021)