Wegen der Nähe zum Stuttgarter Hauptbahnhof soll im neuen Stadtteil „Stuttgart Rosenstein“ jeder Wohnung im Schnitt 0,3 Parkplätze zur Verfügung stehen, im Teilgebiet Europaviertel sogar nur 0,2 Parkplätze. Die Landesbauordnung (LBO) sieht aber regulär einen Parkplatz pro Wohnung vor.
An der Realität vorbeigeplant
Im Schnitt zwei Parkplätze für zehn Wohnungen: Wie das in der Praxis funktionieren soll, ist mir ein Rätsel. Das ist schlichtweg an der Realität und dem Bedarf der Menschen vorbeigeplant. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Vorhaben wieder nur ein linksgrüner Feldzug gegen die individuelle Mobilität der Menschen ist.
Weniger Parkplätze lösen Verkehrsproblem nicht
Durch weniger Parkplätze lösen sich die Autos nicht einfach in Luft auf. Im Gegenteil: Die Zulassungszahlen der letzten Jahre zeigen, dass die Zahl der Autos im Land sogar weiter angestiegen ist. Weniger Parkplätze bedeuten zudem mehr Parkplatzsuchverkehr, von dem dann auch Nachbar-Stadtteile betroffen sind. Der Einsatz für ein neues, lebenswertes Quartier sieht für mich anders aus.
Brauchen Platz für alle Mobilitätsarten
So wenig Parkplätze in einem Wohnviertel sind in meinen Augen maximal unfreundlich, vor allem gegenüber Familien oder Senioren, die für Fahrten mit Kindern, für Einkäufe oder Arztbesuche auf einen PKW angewiesen sind. Es ist für mich unverständlich, wieso man gerade für junge Familien Wohnraum in der Stadt so unattraktiv macht.
Ein guter ÖPNV allein löst diese Probleme nicht. Leider wurde hier die Chance verpasst, aus den Fehlern in der Vergangenheit zu lernen und für alle Mobilitätsarten Platz zu schaffen.
Die Stuttgarter Nachrichten haben meine Kritik aufgegriffen, Bericht HIER