Am 17. Oktober 2023 hat der Bund der Steuerzahler wieder sein „Schwarzbuch“ mit besonderen Fällen von Steuerverschwendung und Behördenschlamperei veröffentlicht. Was mich überhaupt nicht wundert: Der teure, vierjährige Sanierungsprozess der bekannten Concordia-Säule auf dem Schlossplatz in Stuttgart wurde in die Publikation aufgenommen.
Der Steuerzahlerbund bestätigt meine Einschätzung vom Herbst letzten Jahres. Ich hatte damals beim Finanzministerium Baden-Württemberg nachgehakt, nachdem der Sockel und die Concordia-Figur in rund 30 Meter Höhe mit einem grünen Netz und Spanngurten gesichert waren. Das Haus von Minister Danyal Bayaz hatte dann eingeräumt, dass nach der ersten Sanierung in den Jahren 2013-2015 falsche Schrauben eingesetzt worden waren, die in Kombination mit Luftschadstoffen zu Spannungsrisskorrosion neigten.
Zweite Sanierung erforderlich – noch mehr Kosten
So kam es, dass seit 2019 das Wahrzeichen auf dem Schlossplatz gesichert werden musste – und erst im Mai 2023 wieder davon befreit wurde. Die Kosten für die erneute Sanierung betrugen rund 250.000 Euro, obwohl bereits rund 400.000 Euro in den Vorjahren investiert wurden. Und wer bezahlt alles? Leider der Steuerzahler. So etwas ärgert mich maßlos.
Das Land und seine Behörden müssen bei Bau- und Sanierungsvorhaben gründlicher planen und sorgfältiger mit dem Geld der Steuerzahler umgehen. Bleibt nur zu hoffen, dass es dieses Mal die richtigen Schrauben waren. Ein zweites Concordia-Desaster darf es nicht mehr geben.
Der Bericht im „Schwarzbuch“ des Steuerzahlerbundes ist hier nachzulesen: https://www.schwarzbuch.de/aufgedeckt/steuergeldverschwendung-alle-faelle/details/falsche-schrauben-zwingen-concordia-zu-boden
Die Stuttgarter Zeitung hat aktuell über das Thema in diesem Beitrag berichtet.