Am Stuttgarter Hafen heißt es schon bald: „Wasserstoff made in Stuttgart“: Mit dem feierlichen ersten Spatenstich wurde am 28. April am Stuttgarter Hafen der Startschuss für das größte Wasserstoffprojekt in Baden-Württemberg gegeben.
Eigene Wasserstoffproduktion am Stuttgarter Hafen
Am Stuttgarter Hafen sollen ab Dezember 2026 jährlich rund 1.200 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden – das entspricht etwa 4 Millionen Litern Diesel. Der Wasserstoff wird aus überschüssigem Strom aus Wind- und Solarenergie gewonnen. Durch den Einsatz von drei modernen Elektrolyseuren können so jährlich 15.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Die Produktion erfolgt direkt am Hafen, gesteuert durch eine smarte, KI-gestützte Infrastruktur, die effiziente, vernetzte Abläufe garantiert. Der erzeugte Wasserstoff wird per Pipeline durchs Neckartal bis zur Gemarkungsgrenze Esslingen, sowie über Tank-LKWs in die Region geliefert. Nutzer sind Industrieunternehmen, Forschungseinrichtungen und Logistikbetriebe im Großraum Stuttgart. Der Wasserstoff soll dann z.B. als Kraftstoff für LKWs und Busse, oder auch in der Halbleiterproduktion verwendet werden.

Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz vereinen
Internationale Importe bleiben wichtig, aber es braucht auch die regionale Wertschöpfung, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie zu sichern. Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen dafür setzen. Projekte wie der Green Hydrogen Hub stärken nicht nur die Energieunabhängigkeit der Region, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer regionalen Wirtschaft. Gleichzeitig wird gezeigt, wie Klimaschutz mit zukunftsfähiger Technologie in Einklang gebracht werden kann – made in Stuttgart und als Teil einer technologieoffenen Strategie. Denn es bringt uns weder wirtschaftlich noch beim Klimaschutz weiter, wenn wir uns nur auf eine Technik beschränken: Nur wenn wir die Vielfalt an klimaneutralen Versorgungsmöglichkeiten nutzen, können wir unsere Industrie stärken und gleichzeitig unsere ökologischen Ziele erreichen.
Erster Probebetrieb im Sommer 2026
Die Investitionskosten werden durch Fördermittel des Verbands Region Stuttgart, der EU sowie des Landes Baden-Württemberg mitgetragen. Der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, Rainer Wieland und Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, sprachen sich in ihren Eröffnungsreden klar für einen technologieoffenen Ansatz aus. Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Drausnigg und Projektleiter Tobias Lust treiben den Bau operativ voran. Der ambitionierte Zeitplan: Im Sommer 2025 soll die Wasserstoffpipeline verlegt werden, die vom Stuttgarter Hafen über Stuttgart-Ost und Hedelfingen bis zur Gemarkungsgrenze Esslingen verläuft. Für Herbst 2025 ist die Fertigstellung der Betriebsgebäude geplant. Im Frühjahr 2026 sollen dann Technik und Elektronik installiert werden, sodass im Sommer 2026 ein mehrwöchiger Probebetrieb gestartet werden kann.