Eine Messerverbotszone in Stuttgart? Ist das überhaupt sinnvoll?
Darüber habe ich unter anderem mit dem Leiter des Stuttgarter Innenstadtreviers, Jens Rügner, gesprochen. Mehr Kontrollen würde es laut Polizei dadurch nicht geben. Die Regelung würde ihnen vielmehr helfen, gezielt gegen gewaltbereite Gruppen vorzugehen und gefährliche Waffen effektiv aus dem Verkehr zu ziehen. Bisher hindern vor allem rechtliche Hürden die Beamten oft daran.
Verbesserte Sicherheitslage in der Innenstadt
Zwar hat sich die Sicherheitslage laut Revierchef Jens Rügner seit dem Fall der Pandemie-Beschränkungen im Vergleich zu den letzten Sommern verbessert. Jedoch sind in Stuttgart Messerangriffe tatsächlich ein echtes Problem, vor allem abends am Wochenende in der Innenstadt. Betrachtet man die Statistik für ganz Baden-Württemberg, ist bei jedem zweiten Fall von Mord oder Totschlag ein Messer im Spiel.
Warum nur in der Innenstadt?
Meine Befürchtung, dass sich das Problem durch lokale Verbotszonen nur auf andere Bezirke verlagern würde, konnten die Beamten aus dem Weg räumen. Laut Rügner und seinem Team ergibt eine Messerverbotszone nur in Gebieten mit hohem Kriminalitätsdruck Sinn. Das ist in der City der Fall: Es gibt kein Gebiet in der Landeshauptstadt, das in ähnlichem Umfang Probleme mit Messerangriffen macht wie die Innenstadt.
Kommt das Messerverbot in Stuttgart?
Entschieden ist in puncto Messerverbot bisher noch nichts. Die Kabinettsvorlage des Landes steht aber bereits. Klar ist: Ein Verbot würde Bajonette, Butterflymesser, Dolche und Haushalts- sowie Küchenmesser betreffen. Das klassische Schweizer Taschenmesser bliebe verschont. Ein Verstoß soll mit bis zu 10.000 Euro Strafe geahndet werden.