Mit unserem Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Ulrich Rülke und dem verkehrspolitischen Sprecher der Fraktion, Christian Jung, besuchte ich die Robert Bosch GmbH am Produktionsstandort Stuttgart-Feuerbach. Nach dem informativen Termin waren wir uns einig: Auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität dürfen wir keine technischen Möglichkeiten ungenutzt lassen.
Nur die Technologieoffenheit, für die wir Freien Demokraten mit Nachdruck einstehen, ermöglicht wirklichen Klimaschutz. Denn es gibt nicht die eine Lösung für alle Herausforderungen der Mobilität.
Bosch stellt sich der Transformation
Mit dem Chef der Antriebssparte von Bosch, Dr. Uwe Gackstatter, sprachen wir über die Zukunft des Verbrennungsmotors, Green Deal, Fit for 55 und die Transformation in der Automobilindustrie. Beim anschließenden Rundgang durch die Werkshallen bekamen wir spannende Einblicke in die Produktion mobiler Brennstoffzellensysteme.
Es begeistert mich zu sehen, wie Bosch es schafft, mit Innovationen und Erfindergeist immer neue Zukunftsmärkte zu erschließen. Der Tatendrang unserer Ingenieure darf nicht erstickt werden, wenn es darum geht, Wirtschaft, Gesellschaft und Klimaschutz zu verbinden.
Die FDP/DVP-Fraktion unterstützt den Einstieg und industriellen Aufbau der grünen Wasserstoffwirtschaft über die gesamte Bandbreite hinweg. Dr. Hans-Ulrich Rülke machte deutlich, dass eine einseitige Fokussierung auf batterieelektrische Antriebe in die Sackgasse führt. Auch wenn wir im Jahr 2030 rund 15 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge in Deutschland hätten, müssen wir die Frage beantworten, womit die anderen 30 Millionen betrieben werden sollen.
Synthetische Kraftstoffe werden benötigt
Große Einigkeit bestand auch darin, dass der regulatorische Rahmen der EU von zentraler Bedeutung ist. Neben Euro 7 geht es vor allem zentral um die Umsetzung der WHO-Vorschläge zur Luftqualität. Würden diese 1:1 umgesetzt, stünden umfassende Fahrverbote auch für lokal emissionsfreie Fahrzeuge an, das Schließen von Produktionsbetrieben und das Verbot konventioneller Heizungen.
Von großer Bedeutung ist zudem eine Anpassung des regulatorischen Rahmens für alternative Kraftstoffe, damit diese in den Markt gebracht werden können und es Freigaben der Hersteller gibt. Insgesamt wäre es wünschenswert, wenn die Bevölkerung umfassender über die Probleme und Herausforderungen in diesem Sektor informiert würde.
Bosch tankt nachhaltig
Dass der Klimaschutz beim Tanken beginnt, bekamen wir an der Werkstankstelle von Bosch vorgeführt. Hier kann ein Kraftstoff namens Blue Gasoline getankt werden, der zu 33% aus erneuerbaren Rohstoffen besteht und eine CO2-Ersparnis von 20% gegenüber herkömmlichem Benzin bringt. Für dieselbetriebene Fahrzeuge nutzt Bosch schon länger ausschließlich R33 Blue Diesel. Für einen wirksamen Klimaschutz ist es wichtig, dass diese und weitere synthetische Kraftstoffe schnellstmöglich auch an normalen Tankstellen angeboten werden können.